Schwingen

 

Das Schwingen

Das Schwingen ist eine Hin- und Her-Bewegung im Stehen. Man „schwingt“ über seine eigene Standmitte nach vorne und hinten. Der Schwingende befindet sich also innerhalb und außerhalb seines Gleichgewichts:

„Außerhalb seines Gleichgewichts würde er fallen, wenn er nicht durch einen Partner (Anleitenden) gehalten oder gestützt würde. Während er von diesem gehalten oder gestützt wird, entsteht ein neues Gleichgewicht zwischen ihnen, d.h., die beiden balancieren sich aus.“ 

(W. Seyd: Schwingen und Atemmassage, Neckar Verlag 1993, S.16)

 

„Das Schwingen ist ein Bewegungskonzept, das die Harmonisierung der Körperteile und ihrer Spannungen unter- und zueinander fördert, dabei die Atmung in ihrer Unwillkürlichkeit begünstigt und die bewusst geführte Atmung für ein methodisch / didaktisches Konzept nutzt.“

(A.Bleck: unveröffentlichte Unterlagen von 2008)

„Durch die atemrhythmischen Bewegungsformen lernt der Organismus, Atmung und Bewegung natürlich und damit ökonomisch und ausgewogen miteinander zu koordinieren. Ziel ist das ausbalancierte Zusammenspiel zwischen Innen- und Außenbewegung auch in Alltagssituationen.“

(A.Lang / M.Saatweber: Atmung und Stimme, Schulz-Kirchner Verlag 2011)

Folgende Ziele des Schwingens werden angestrebt: 
  • Spannungsausgleich / Eutonisierung der Muskulatur als Voraussetzung für gute Bereitschaftsspannung und Höchstleistungen.
  • Wiederherstellung des individuell auf Mensch und Lebenssituation abgestimmten dreiteiligen Atem- und Bewegungsrhythmus.
  • Verbessern der Aufrichtung, Aufbau der Mittelkörperspannung.
  • Atemanregung über Aktivieren der Zwerchfellmuskulatur, bessere Beweglichkeit des Zwerchfells, intensivierte Sauerstoffzufuhr, verbesserte Durchblutung, Maximierung der Vitalkapazität.
  • Rhythmisierung der Atmung unter besonderer Berücksichtigung der Pause als Lösungs- und Regenerationsphase
      • ausschwingende Pause
      • reflektorische Luftergänzung
  • Koordinierung der inneren (Atem-) und der äußeren Bewegung.
  •  Eutonisieren der Muskulatur, um die Durchlässigkeit für Schwingungen der Stimme zu erreichen.
  • Erschließen von Resonanzräumen, Voraussetzung für eine tragfähigere, resonanzreichere Stimme, Verbessern der stimmlichen Belastbarkeit